Zeigt her euren Truthahn!
Fotograf: VirtualErn / Quelle: Flickr.com
Schon seit längerem werden bei Facebook, Twitter und Co. zunehmend Fotos gepostet, die zeigen was derjenige gerade auf dem Teller hat. Sei es im Restaurant, bei Freunden oder in der heimischen Küche – diese Sorte Schnappschüsse liegen voll im Trend.
Was in der Urlaubszeit die nackten Zehen am Traumstrand, ist nun der Truthahn. Besonders über das Netzwerk Instagram, einer Fotoanwendung für Smartphone und iPhone, gelangten um Thanksgiving rund 10 Millionen Bilder mit Bezug zum Feiertag ins Netz – der größte Teil hiervon hatte etwas mit Essen zu tun. Das ist neuer Rekord.
Essen fotografieren hat eine lange Tradition – Aufnahmen von Geburtstagstorten, schön gedeckten Tafeln und dem Buffet im Urlaub finden sich in den meisten Fotoalben. Aber genau dieser Sorte Bilder, die sonst schnell überblättert wird, wird nun vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind das meistverwendete Motiv, wenn es darum geht, sein Privatleben in sozialen Netzwerken zu präsentieren.
Doch die Zurschaustellung von Essen verändert unsere Esskultur an sich. In Zeiten wo Ernährungsforscher mahnend den Zeigefinger erheben, ist es interessant zu beobachten, dass Menschen sich wieder vermehrt mit dem Thema „Essen“ auseinandersetzen. Hierbei spielt der visuelle Aspekt eine immer größere Rolle. Doris Esser, die seit Jahren ein erfolgreiches Restaurant in Köln führt, bestätigt dass der visuelle Aspekt des Essens immer wichtiger wird: „ Heute muss nicht mehr nur der Geschmack überzeugen. Der Gast entscheidet schon beim ersten Blick auf den Teller welche Meinung er zum Gericht hat“. Wer sich beim Anrichten keine Mühe gibt, überzeugt nur schwer.
Ob Truthahn zu Thanksgiving oder die Torte zu Muttis Geburtstag – schön dekorierte Speisen schaut sich jeder gerne an. Und wer weiß? Vielleicht kann man sich so ja noch die eine oder andere Idee holen. Der nächste Feiertag kommt bestimmt.
