Guter Kaffee

Wie mache ich guten Kaffee?
Die richtige Zubereitung hängt in der Regel von der Maschine ab. Besonders bei Pad- oder Kapselmaschinen, hat man nur sehr wenig Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Die Portionen sind vordosiert – was es möglich macht ein immer gleich schmeckendes Produkt zu erhalten. Durch die einzeln verpackten Portionen wird dem vorgemahlenen Kaffee zwar eine gewisse „Frische“ erhalten, wirklich frisch ist der Kaffee aber nicht. Diese Maschinen haben in unserer schnelllebigen Zeit sicherlich ihre Daseinsberechtigung, außergewöhnlich guter Geschmack und Qualität dürfen hier jedoch nicht erwartet werden.
Die gute alte Filtermaschine ist da schon was anderes: kniffliger in der Bedienung und weitaus variabler im Geschmack. Mit dem richtigen Verhältnis von Wasser und Kaffeepulver lassen sich – besonders mit neueren Maschinen – durchaus beeindruckende Ergebnisse erzielen. Auch wenn vielen Fans von Siebträgermaschinen beim bloßen Gedanken an Filterkaffee verächtlich die Mundwinkel verziehen, im Gegensatz zu „Fertigkaffee“ aus Pads und Kapseln, kann Filterkaffee eine wahre Offenbarung sein. Das Ergebnis lässt sich maßgeblich beeinflussen, nicht nur durch die Qualität der Bohnen an sich, sondern auch durch die Verwendung von frisch gemahlenem Kaffee. Mit Hilfe einer elektrischen Mahlmaschine lässt sich vor jedem Brühvorgang wirklich frisches Kaffeepulver herstellen – dessen Verwendung sich deutlich im Geschmack bemerkbar macht. Es lohnt sich mit verschiedenen Filtersorten und Mahlgraden zu experimentieren. Mit ein bisschen Ausprobieren findet man schnell das passende Verhältnis.
Die Qual der Wahl
Die richtige Bohne spielt eine nicht zu unterschätzender Rolle beim Geschmack, denn: Bohne ist nicht gleich Bohne. Wichtig für einen vollen Geschmack ist vor allem die Röstdauer. Sie ist auch maßgeblich verantwortlich für die Verträglichkeit des Kaffees. Guter Kaffee wird so zwischen 15-20 min. bei rund 200°C geröstet, viele Sorten aber zwischen 2-3 min bei wesentlich höheren Temperaturen. Je kürzer die Röstdauer der Bohnen, desto mehr Chlorogensäure – und die macht Magenschmerzen.
Die Qualität der Röstung lässt sich schon mit einem einfachen Farbtest feststellen. Wenn Sie ganze Bohnen verwenden, vergleichen Sie die Farbe des Pulvers mit der Farbe der Bohnen. Bei schonend geröstetem Kaffee sollte kaum ein Farbunterschied feststellbar sein. Je mehr Abweichung Sie erkennen können, umso kürzer wurden die Bohnen geröstet und umso schlechter ist die Qualität.
Bei der Verwendung von gemahlenem Kaffee, hilft Ihnen ein einfacher Geschmackstest: probieren Sie den Kaffee zunächst heiß und frisch gebrüht und später noch einmal wenn er vollständig abgekühlt ist. Sie werden leider feststellen, dass der kalte Kaffee nur dann genießbar ist, wenn Sie hochwertige bzw. schonen geröstete Bohnen verwendet haben. Bei Bohnen aus dem Schnellverfahren ist der kalte Kaffee ungenießbar.
In wenigen Schritten zum Genuss
Kaffee ist letzten Endes zwar genauso eine Frage des persönlichen Geschmacks wie vieles andere auch – wer jedoch wirklich Wert legt auf einen guten und qualitativ hochwertigen Kaffee, sollte darauf achten, dass er nur Bohnen kauft, die lange und schonend geröstet wurden. Auch trägt die Anschaffung einer Mahlmaschine ganz entscheidend zu einer Verbesserung des Geschmacks bei – auch bei vermeintlich langweiligen Filtermaschinen. Vielerorts gibt es die Möglichkeit, sich in kleinen Röstereien umfassend beraten zu lassen. Günstiger Kaffee muss nicht schlecht sein, man sollte sich jedoch über Röstdauer und mögliche Zusatzstoffe informieren. Wer sich einmal intensiv mit dem Thema Kaffee auseinandersetzt wird schnell seinen persönlichen Favoriten finden. Und dann steht einer guten Tasse frischem Kaffee am Morgen auch nichts mehr im Wege.